Konverb

Mit dem Begriff Konverb (engl. converb) bezeichnet man in der Sprachwissenschaft spezialisierte adverbiale Verbformen, die jedoch im Unterschied zu den indogermanischen Gerundien und Adverbialpartizipien nicht aus Partizipien abgeleitet sind, sondern ein eigenes morphologisches System etabliert haben. Außerdem beschränken sie sich in ihrem Funktionsinventar nicht auf temporale Nebensätze, sondern drücken auch andere adverbiale Hypotaxen aus.

Beispiel aus dem Türkischen:

  • Gülerek gitti.Lachend(erweise) ging er/sie.“ (imperfektives Konverb zu gülmek „lachen“)
  • Gülüp gitti. „Er/sie lachte und ging“ (wtl. „Gelachthabend(erweise) ging er/sie.“) (perfektives Konverb zu gülmek „lachen“)

Sie sind nicht finit und fungieren außerdem weder als Ergänzung des finiten Hauptverbs (sind also keine Verbalnomen) noch als nähere Bestimmung eines Nomens (sind also keine Attribute).

Wie aus dem Beispiel ersichtlich, können Konverben in der deutschen Übersetzung häufig durch freie Partizipien („lachend“) wiedergegeben werden. (Anders als beim deutschen Partizip handelt es sich bei Konverben aber eben um ausschließlich adverbiale Verbformen, die nicht attributiv verwendet werden).


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search